Whitianga: Per Anhalter durch Coromandel

Wir verlassen heute Paihia und machten uns auf den Weg zu der Halbinsel Coromandel. Was wir dort genau sehen und erkunden können, wissen wir eigentlich gar nicht. Das einzige, dass wir dort haben, ist eine gebuchte Unterkunft für 3 Nächte und ein Busticket von Paihia nach Thames. Thames liegt ca. 50km von Coromandel entfernt. Normalerweise fährt der Intercity Bus die Stadt Coromandel auch direkt an. Doch als wir das Ticket buchen wollten, wurde uns die Strecke für das gesamte Wochenende nicht mehr angezeigt. Erst ab Montag gab es wieder Tickets. Doch so lange wollten wir nicht in Paihia bleiben. Wir dachten uns, dass wir die letzten Kilometer ja per Anhalter fahren könnten.

In Thames angekommen, liefen wir mit unserem Gepäck zum Ortsausgang. So macht man das ja, wenn man per Anhalter mitgenommen werden möchte. Es war wie bisher jeden Tag angenehm warm und die Sonne strahlte am leuchtend blauen Himmel. Kurz vor dem Ortsausgang, wollte Tamás sich sein Gesicht mit Sonnencreme eincremen. Unter dem Schatten eines Baumes legten wir unser Gepäck ab und Berit wühlte die Sonnencreme aus ihrem Rucksack, als am Straßenrand plötzlich ein Auto abhielt und eine Frau mittleren Alters sofort ihren Kopf rausstreckte und fragte, wo wir denn hinmöchten. 

Wir waren baff. So einfach ist das in Neuseeland? Wir haben noch nicht einmal unsere Daumen herausgesteckt und schon hält jemand an? Für uns angehalten haben Sofia und Alister. Sie kommen aus Neuseeland und wohnen auf halber Strecke zwischen Thames und Coromandel. Alister arbeitete als junger Mann ein Jahr in Hamburg im Schiffbau. Über Ungarn, Iran, Irak und Afghanistan ist er anschließend nach Indien gereist und verbachte noch ein paar Monate in Nordindien bevor er wieder nach Neuseeland zurückkehrte. Wir haben die Fahrt mit den Beiden sehr genossen. Sie haben uns am Ende der Fahrt noch zu sich nach Hause zu einem Tee oder Kaffee einladen.

Doch wir hatten ja noch ungefähr die halbe Strecke vor uns und wussten ja nicht, wie lange wir warten werden müssen. Alister versprach uns, dass wir maximal 15 Minuten auf eine neue Mitfahrgelegenheit warten werden. Also steckten wir unsere Däumchen raus und tatsächlich: 15 Minuten und ca. 20 Autos später hielt Max aus Münster an. Er ist schon seit 2 Monaten in Neuseeland unterwegs und ist zu Beginn seiner Reise auch des Öfteren per Anhalter gefahren und wollte jetzt etwas zurückgeben. Sein Ziel war ebenfalls Coromandel. Doch plötzlich stellte Tamás fest, dass unsere gebuchte Unterkunft gar nicht in Coromandel liegt, sondern in Whitianga. Whitianga ist ein kleines Dorf, das nochmal 44km östlich auf der anderen Seite der Halbinsel liegt. Oh Nein! In Coromandel ließ uns Max erstmal aussteigen, doch kurze Zeit später entschied er sich spontan mit uns zu unserem Hostel nach Whitianga zu fahren. Also Rucksäcke wieder ins Auto eingepackt und weiter geht's. Das Glück war heute irgendwie auf unserer Seite und Max bekam glücklicherweise auch ein Bett in unserem Hostel. 

Den Abend ließen wir mit anderen Hostelgästen in unserem Wohnbereich mit Spaghetti und Tomatensauce ausklingen. Hier herrschte zum Glück wieder eine sehr offene und herzliche Atmosphäre, sodass wir uns sofort wohlfühlten.


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