Piahia: Im Kiwidschungel

Da Paihia anscheinend nichts weiter außer Hostels, Ferienwohnungen, Restaurants und ein Touristinformationszentrum zu bieten hat, machten wir uns heute mit unseren Wanderschuhen auf den Weg, die nähere Umgebung zu erkunden. Besser gesagt, wir wollten uns auf die Suche nach dem berühmten Kiwi Vogel machen. Irgendwo hier muss er doch zu finden sein.

Nach kurzer Zeit der erste Hinweis: "Kiwi Habitat - Dogs Prohibited". Hocherfreut liefen wir weiter und Berit sah aus, als würde sie schon jetzt Ostereier im Gebüsch suchen wollen. Dabei ist es doch noch gar nicht Ostern. Statt den Kiwi Vögeln entdeckten wir ein Schild mit der Aufschrift: "Waitangi". Da Tamás ein kleines wandelndes Geschichtslexion ist, klärte er Berit sofort auf: Hier befindet sich der offizielle Geburtsort der Nation. Die Ureinwohner Maori und die Briten unterzeichneten an diesem Ort am 6. Februar 1840 den so genannten "Waitangi Vertrag". Für ca. 40NZ$ hätten wir das Waitangi Freilichtmuseum besuchen können. 


Doch wir wollten lieber die wunderschöne Natur erkunden und die Kiwis suchen. Ein Wanderweg führte uns durch den Dschungel. Der Dschungel war voller Nadel- und Laubbäumen, Palmen, Farnen, kleinen Bächen und unendlich vielen großen und kleinen Vögeln, die überall herumsprangen und um uns herum die herrlichsten Melodien für uns sangen. Die Kiwis haben wir leider nicht finden können. Wie wir jetzt wissen, sind Kiwis auch nachtaktiv und überaus scheue Tiere. Sie können schlecht sehen, dafür haben sie aber einen sehr guten Geruchssinn und können sehr gut hören. Wir dachten eigentlich auch, dass Kiwis fliegen können. Doch falsch gedacht! Da die Kiwis auf der Insel keine natürlichen Feinde hatten, haben sich ihre Flügel im Laufe der Zeit zurückentwickelt und nun können sie gar nicht mehr fliegen. Deswegen sind Hunde in Gebieten, in denen Kiwis zu Hause sind, auch strengstens verboten. 

Der Weg führte uns später noch über einen Fluss und einen unter Wasser stehenden Mangrovenwald und endete an dem "Haruru Wasserfall". 

Da wir nicht den gleichen Weg zurück gehen wollten, befanden wir uns nach kurzer Zeit an einer großen Schnellstraße. Das war also nicht die klügste Entscheidung und so lernten wir auf dem Rückweg Neuseelands Leitplanken von hinten kennen. Nach ca. 12 km waren wir wieder in Paihia und wir versorgten uns mit den billigsten Lebensmitteln, die der Supermarkt hier zu bieten hatte: neuseeländische Kartoffeln und Haferflocken und eine Knoblauchcreme. Wir gönnten uns noch 7 Eier für 2,70NZ$ und hofften, dass sie wenigstens von glücklichen neuseeländischen Hühnern stammen. Außerdem fanden wir neben den Lindt Schokoladenhasen auch kleine Kiwis für nur 6,99 NZ$. :)

Am Abend planten wir die nächsten Tage und bemerkten wie schwer das sein kann, wenn man eine Internetverbindung aus der Steinzeit nutzen muss. Internetseiten öffneten sich im Schneckentempo, Buchungen ließen sich nicht abschließen, an weiterführende Informationen war kaum zu kommen... Es bringt uns tatsächlich etwas aus der Fassung. Asien hat uns in den letzten Monaten in Sachen Wifi sehr verwöhnt: immer und überall gab es kostenloses Wifi. In Cafés, Bussen, Hotels und sogar an den Bahnhöfen und Flughäfen. In Neuseeland scheint ordentliches Wifi noch Mangelware zu sein und die Netzabdeckung mit dem Handy eher schlecht als recht. Mit einem Grummeln verkrochen wir uns wieder in unsere 80er Jahre Hochbetten.


Wikipedia "Waitangi" Vertrag

Spiegel Online Artikel: Maori-Kultur in Neuseeland 


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