Paihia/Bay of Islands: Zeitzonenkater verschwinde!

Die erste Nacht in Auckland schliefen wir wie Steine. Doch in der zweiten Nacht wachten wir putzmunter um 2:00 Uhr nachts auf und konnten dann erstmal nicht wieder einschlafen, bis uns der Wecker um 6:00 Uhr in der Früh endgültig von dem unnötigen Herumliegen befreite. Unsere Rücksäcke waren gepackt. Da es draußen in Strömen regnete, kramten wir noch aus der hintersten Ecke unserer Rucksäcke, die Regenschutzhüllen hervor. Endlich kamen sie nach über 5 Monaten Reisen auch mal zum Einsatz. Im Stockdunklen marschierten wir dann von unserer Unterkunft zum Sky City, wo die Bushaltestelle sowie das Büro von Intercity liegt. Der Regen ließ während des 2 km langen Fußmarsches durch die Stadt natürlich nicht nach. Mit einem Schmunzeln stellen wir fest, wie schön es doch war, als wir noch in den TukTuk-Ländern unterwegs waren und nie einen Schritt zu viel gehen mussten. Die Zeit ist jetzt vorbei! Jetzt kommen unsere müde geworden Knochen endlich mal wieder in Schwung.

Halb durchnässt kamen wir am Bus an. Die Jacken konnten während der vierstündigen Fahrt nach Paihia (230km nördlich von Auckland) trocknen.

Bei strahlenden Sonnenschein und einem leuchtend blauen Himmel empfing uns Paihia. Ein kleiner Touristenort direkt an der Küste mit vorgelagerten Inseln, namens Bay of Islands. Wirklich umgehauen hat uns der Ort nicht. Unser Hostel auch nicht. Aber das wussten wir ja vorher schon. Ein launischer Inhaber und ein Hostel, dass an eine 80er Jahre Jugendherberge erinnerte. Die Gäste wirken alle etwas reserviert und eingeschüchtert. Vielleicht bedingt durch die "Hier-im-Hostel-ist-alles-Verboten" Mentalität oder sind die Reisenden hier einfach alle etwas verschlossener als in Asien? 

Wir flüchten schnell wieder aus dem Hostel und suchen uns ein schattiges Plätzchen auf einer Wiese direkt am Strand. Wir genießen kurz die Aussicht auf das Meer und schlummern dann nach kürzester Zeit ein. Nach dem Schläfchen fühlen wir uns noch erschöpfter und müder als vorher. Als hätte uns jemand durch den Fleischwolf gedreht. Da war er also. Der gefürchtete Jetlag. Wir versuchten uns abzulenken und kochten nach Sonnenuntergang in der Hostelküche eine Tütensuppe und "peppten" sie mit Kartoffeln auf. Oder besser gesagt, wir peppten die Kartoffeln mit der Tütensuppe auf?! Das wird schon mal nicht unser neues Lieblingsgericht. Schon während des Essens drehten sich unsere Mägen immer mehr um. Wir wollten nur noch eines: ins Bett. In unserem 8er Zimmer trafen wir auf ein deutsches Mädchen. Sie teilte mit uns ihre Erfahrungen aus 9 Monaten Arbeiten und Reisen in Neuseeland bis ein gefürchteter Chinese mittleren Alters den Raum betrat. Das war das Ende vom Anfang. Stolz präsentierte er uns seine Käsefüsse, zeigte uns wie man mit durchgehend 60dB einen Apfel essen kann und schloß seine Präsentation mit einem Rülpser ab. Das kann ja heiter werden. Berit rutschte noch tiefer in ihren Schlafsack (der das letzte mal in Nepals Bergen zum Einsatz kam) und versuchte nicht die Fassung zu verlieren. Prost.


Internetpräsenz Intercity Bus 


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