Siem Reap: Landminen. Betreten verboten!

Der TukTuk Fahrer vom Hotel fuhr uns heute morgen zu einer Busstation, damit Berit und Tamas sich ein Busticket für die Weiterreise nach Phnom Penh kaufen können. Anschließend wollten wir zu einem Minenmuseum fahren. Da unser TukTuk Fahrer San heute keine Zeit hatte, mussten wir uns einen neuen Fahrer suchen. Wir fragten den Fahrer vom Hotel, ob er uns dorthin bringen könnte. Er sagte „Yes“ und nannte einen akzeptablen Preis. Nach ein paar Kilometer stellten wir jedoch fest, dass der Fahrer in die falsche Richtung fährt. Wir hielten ihn an und machten ihm deutlich, dass wir woanders hin möchten. 

Plötzlich verstand er. Er wollte uns in die Stadt  zum  „War Museum of Cambodia“ fahren. Doch dort wollten wir nicht hin, da es in dem Museum nur ein paar rostige Panzer geben soll. Da er für das Hotel arbeitete, konnte er uns leider nicht zu dem Preis zu dem Landminenmuseum fahren. Also stiegen wir aus und suchten uns einen neuen Fahrer. Der war natürlich schnell gefunden. Ein älterer Herr, der ein großes Geschäft witterte. Doch da war er bei uns an der falschen Adresse. Mit seiner klapprigen Mühle fuhr er uns zum Landminenmuseum. Seine Bremsen quietschten wie nichts und es war alles andere als sicher mit ihm zu fahren. Aber egal: Katja war in richtiger Urlaubsstimmung, sodass ihr solche Sachen in dem Moment total egal waren. 

Das Landminenmuseum liegt außerhalb der Stadt Siem Reap. Aki Ra ist der Eigentümer des Museums: 

"My Name is Aki Ra. I am Cambodian. When i was a child, I forced to become a soldier. For ten years, I lived in the jungle with other children. We had to fight. We also buried landmines. Many people died. Many people were hurt. This was my life. I had no choice. I thought this life was normal for all children. I was 20 when the war ended. My life changed completely. I left the jungle. For the first time, I used a toilet. I was surprised by bright cities. ... I learned that I could make choices in my own life. I decided to do something for my people and remove landmines all over Cambodia. ... "


Das Museum klärt über die jetzige Situation in Kambodscha auf und wie es dazu kam, dass das ganze Land vermint ist. Kein anderes Land der Welt ist so stark von Minen verseucht wie Kambodscha. Viele Menschen sterben noch immer bzw. werden von Landminen in Kambodscha verstümmelt. Für die Minen gibt es keine Waffenruhe... Wusstet ihr, dass die DDR Minen hergestellt hat und an Kambodscha verkauft hat? Noch immer gibt es einige Länder, wie z.B. Myanmar, Pakistan, Indien und Südkorea, die Minen produzieren.

Es ist ziemlich erschreckend, was man in dem Museum erfährt und zu Gesicht bekommt. Neben dem Museum liegt das private "Internat" von Aki Ra für Waisen- und/oder Minenverletzte Kinder. 


Nach dem Besuch des privaten Museums sind wir eher bedrückt am Nachmittag wieder zurück nach Siem Reap gefahren. Wir haben uns dort noch einen modernen kambodschanischen Tempel mit einem liegenden Buddha anschaut und haben uns mit einem Mönch sowie mit einem TukTuk Fahrer ein  bisschen unterhalten. Der junge TukTuk Fahrer hatte es Katja angetan und sie mit seinen großen braunen Augen überzeugen können, eine Arbeitswerkstatt mit benachteiligten Menschen anzuschauen. Also nichts wie hin. Anschließend gab es noch einen Shop zu besichtigen: die Preise nicht von dieser Welt. Denken die Kambodschaner wirklich, wir hätten Geld wie Sand am Meer? Teilweise vergessen sie sogar, dass viele Touristen auch sehr lange für ihre Reise sparen mussten und wir das Geld nicht im Schlaf verdienen. 



Kommentar schreiben

Kommentare: 0