Siem Reap: Besuch aus Deutschland

Gestern erreichten wir am Abend mit dem Flugzeug Siem Reap. Die Visumanträge sowie die Passkontrolle am Flughafen in Siem Reap gestaltete sich bei uns etwas zeitaufwändig. Ganze zwei Stunden brauchten die Damen und Herren für einen einfachen Stempel im Reisepass. Okay, es war kein einfacher Stempel aber selbst für einen Aufkleber sollte es nicht so lange dauern. Am Visumschalter mussten wir unsere Pässe abgeben und 30$ / Person zahlen. Dann wurden die Pässe erstmal einbehalten und wanderten durch die Hände von mindestens 6 Beamten des Immigrationsbüros. 

Jeder hatte hier (s)eine Aufgabe: der eine öffnete den Pass, der andere klebte den Visa-Aufkleber in den Pass, ein weiterer schreib Namen und Reisepassnummer rein, der vorletzte Beamte stempelte das Datum und als letztes folgte der Emblemstempel des Landes Kambodscha und die Unterschrift. Vor einem weiteren Beamten -der letzte in der Reihe- bildete sich dann eine Menschentraube, die alle darauf warteten, dass ihr Pass zur Schau gestellt wird und wir ihn endlich wieder in den Händen halten dürfen. Herzlich Willkommen in Kambodscha! 

Heute Vormittag holten wir mit dem TukTuk Fahrers unseres Hotels Berits Schwester Katja vom Flughafen ab. Als wir den Flughafen erreichten, stand Katja bereits hinter den hunderten Fahrern, die jemanden vom Flughafen abholen wollen. Oh, Schreck! Wir waren zu spät, dabei hatten wir Katja hoch und heilig versprochen, dass wir sicher am Ausgang  auf sie warten werden. Doch noch stand sie dort und es hatte sie kein anderer TukTuk Fahrer mitgenommen. Ab heute sind wir also zu dritt. Wir freuen uns sehr auf die gemeinsame Zeit in Siem Reap. Nach der Begrüßung fuhren wir zurück in unser Hotel, Katja bekam ihr Zimmer und anschließend starteten wir gemeinsam unsere erste gemeinsame Erkundungstour in die Stadt Siem Reap. Die Stadt selbst war vor ca. 100 Jahren noch eine Kleinstadt. Dank der Wiederentdeckung der Tempelanlage Angkor Wat und die Aufnahme auf die Liste der Unesco Weltkulturerbestätten erlebte die Region beziehungsweise das gesamte Land einen touristischen Aufschwung. Heute leben in Siem Reap knapp 175 000 Menschen.

Wir durchforsteten als erstes einen "Old Market" und machten das erste Mal Bekanntschaft mit den bezaubernden Verkäuferinnen der unzähligen Souvenirstände. Um nicht zu viel zu sagen: spätestens am dritten Tag, sollten wir von ihren Verkaufsprädikten im Schlaf träumen. 

Doch kaufen wollten wir -erstmal- nichts. So richtig klar denken konnten wir bei drückender Hitze von mindestens 34 Grad Celsius auch nicht wirklich. Wir aßen lieber in einem traditionellen Khmer Restaurant zu Touristenpreisen zu Mittag und Katja gönnte sich anschließend in einem hippen Szenecafe einen leckeren Eiscafé, um gegen die aufkommende Müdigkeit und den Jetlag zu kämpfen. Wir bevorzugten lieber kühle Fruchtshakes und konnten so unsere Gedanken wieder sortieren: heute wollten wir uns noch einen 3-Tagespass für die Tempelanlage kaufen und am Abend noch einen Tempel der größten Tempelanlage der Welt in Angkor Wat anschauen. 

Die Angkor Wat Anlage mit den vielen Tempeln liegt etwas außerhalb der Stadt und man erkundet die Tempelanlage am besten mit dem TukTuk. Diese kleinen Gefährten scheinen hier Fortbwegungsmittel Nummer eins zu sein und TukTuk Fahrer gibt es hier, wie Sand am Meer. An wirklich jeder Ecke stehen hier mindestens 3 Fahrer, die dann oftmals schon von weiten uns zuwinken und "TukTuk" rufen. "TukTuk? "Where do you want to go?" TukTuk?" AHHH. Wie ihr ja wisst, lassen wir uns weder von Taxi- noch von irgendwelchen TukTuk Fahrern erobern. Hier gilt nämlich die Regel: ein TukTuk in Bewegung ist immer billiger, als ein stehendes TukTuk. :D Deswegen begaben wir uns selbst auf die Suche und hielten eine Mann namens "San" an. San ist ende fünfzig und ein wirklicher Sonnenschein. Sein Lachen unverkennbar. Noch nie haben wir einen Menschen lauter, ehrlicher und sympathischer Lachen gehört. Sein Lachen ist einfach ansteckend. 

Mit San-Sonnenschein fuhren zum Ticketcenter und kauften zum sagenhaften Preis von 62$ / Person einen 3-Tagespass. Auch dort gab es wieder kleine Verkaufsstände und Katja konnte es nicht lassen und kaufte gleich einen Schal. Frei nach dem Motto: "Was sie hat, dass hat sie." Das fängt ja gut an. Tamas hat nämlich seit 3 Wochen schon Albträume: einmal im gemeinsamen Urlaub mit Berits Familie hat Tamas regelrechte Shoppingeskapaden einzelner Familienmitglieder miterleben dürfen. 

Angekommen am bekanntesten Tempel "Angkor Wat" aus dem 10 Jahrhundert staunten wir nicht schlecht über die Menschenmassen. Hauptsächlich natürlich die gefürchteten Chinesen. Das erste mal sahen wir mitten im Dschungel die Wahrzeichen Kambodschas: die lotusförmigen Türme des Tempels, die auf der Nationalflagge sowie auf allen Geldscheinen abgebildet sind. Leider schließt diese Anlage täglich um 18:30 Uhr, weshalb wir wie Kühe von der Weide wieder nach draußen getrieben wurden. Die Sicherheitsbeamten setzten lautstark ihre Trillerpfeifen ein und stellten sich bewusst vor jede Kamera, um das perfekte Bild -ohne Touristen- zu sabotieren. 

Nein, wir waren natürlich nicht alleine. Hinter uns stehen die Menschenmassen. :)
Nein, wir waren natürlich nicht alleine. Hinter uns stehen die Menschenmassen. :)

Nach dieser kleinen Einstimmung auf die kommenden Tage, brachte San uns zurück in die Stadt. Wir ließen den Abend an einem Straßenstand zwischen hunderten Plastikstühlen und "Angkor Bier" ausklingen. 




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