Rangun: Auf geht´s nach Rangun

Berit geht es schon besser. Bei ihr gibt es heute amerikanisches Frühstück. Tamas experimentiert wieder und bestellt das orientalisches Frühstück. Die Portionen sind für uns beide viel zu viel. Die burmesische Kokusmilchsuppe mit Nudeln sind aber wirklich köstlich. Das Restaurant und die Kellner haben wir mal wieder für uns alleine. 

Wir werden um 12:30 Uhr mit dem Caddy vor unserem Hotelzimmer abgeholt und zur Rezeption gefahren. Normalerweise haben wir bisher immer die Fahrten mit dem Caddy abgelehnt, da wir ja jung sind und Füße haben. Doch jetzt mussten wir notgedrungen mitfahren. Wir checken aus und gehen nochmal ins Restaurant um den Koch und die Kellner zu loben. Anschließend werden wir von einem Hotelangestellten und einem Fahrer zu einer nahegelegenen Bushaltestelle gefahren. Wir dürften sogar noch 10-20 Minuten im klimatisierten Auto warten bis der Bus ankommt. Das ist mal purer Luxus. Wir fühlen uns eigentlich nicht so gut dabei. Der Bus scheint auch der Luxusklasse zu entsprechen, obwohl wir nur ca. 3€ pro Person bezahlt haben. Die Scheiben sind abgedunkelt, die Gardinen alle zugezogen. Im Bus sind es eiskalte 10 bis maximal 14 Grad bei einer Außentemperatur von 34 Grad. Bibber. Im Bus sind 2 Flachbildschirme ausgefahren. Es läuft ein alter myanmesischer Liebesfilm. Zum Glück fährt der Bus durchgehend auf der neugebauten "Autobahn". Diese Autobahn führt von Rangun über Naypyidaw bis nach Mandalay. So brauchen wir glücklicherweise für die 345km nach Rangun nur 4,5 Stunden. Man könnte meinen, dass wir die beste Busfahrt unserer Reise hatten. Doch irgendwas ist ja immer. 3 Sitze hinter uns fängt jemand an zu brechen. Berit riecht aufgrund ihrer Erkältung zum Glück nichts. Die anderen Mitfahrer halten sich die Nase zu oder halten sich feuchte Tücher vor die Nase. Das ganze Spiel wiederholt sich noch mindestens 4 mal. Bei der Brecherei wird sogar uns leicht schlecht. Berit klebt ihren Kopf an die Scheibe, hält ihre Ohren zu und versteckt sich hinter dem Vorgang. :D

In Rangun hält der Bus auf dem Busbahnhof an. Es wirkt sehr chaotisch auf uns. Nach dem Aussteigen werden wir sofort von einer Traube Taxifahrer umzingelt. Wie immer machen wir ihnen deutlich, dass wir nichts von ihnen wollen und selbst unseren Taxifahrer aussuchen möchten. Wir laufen über das gesamte Gelände, doch sie lassen nicht locker und verfolgen uns weiter. Was machen wir nur falsch, dass sie nicht locker lassen? Berit fragt einen Busfahrer, wie man in die Stadt komme. Dies ist tatsächlich nicht so einfach. Man müsse 2x umsteigen und Bahn und Bus benutzen, also geben wir einem Taxifahrer den Zuschlag. Als 3 andere Taxifahrer sehen, wie er mit uns in das Taxi einsteigt, kommen die Männer zu ihm, bedrängen ihn und wollen ihn verprügeln. Ja, er muss den anderen Geld ausbezahlen... Uns ist nicht so ganz wohl bei der ganzen Sache. Wären wir bloß weiter gegangen. Der Taxifahrer fährt los und zwar wie eine besengte Sau. Natürlich können wir uns nicht anschnallen und haben das erste mal auf unserer Reise wirklich Angst um unser Leben. Wir glauben, dass er Drogen genommen hat. Jedenfalls bewegt er auch seinen Kopf immer ganz komisch nach links und nach rechts. Auch scheint er total unter Druck zu stehen. Wir sagen ihm, dass wir es nicht eilig haben. Wir sind sogar kurz davor ihm das Geld zu geben und auszusteigen. Warum wir dies letztendlich nicht gemacht haben, ist uns bis heute nicht so ganz klar. Jedenfalls sind wir nach 10 Minuten Fahrzeit doch unversehrt in unserer neuen Unterkunft angekommen. Mal wieder ein Hotel, namens "8 Days Hotel". Was sonst in Myanmar. Andere Unterkünfte gibt es für Touristen nicht. Leider ein bisschen außerhalb vom Stadtzentrum und nicht ganz billig aber trotzdem mal wieder ein Sechster im Lotto, wie alle Hotels/Unterkünfte bisher auf unserer Reise (mal abgesehen von den Pappkisten auf dem Mount Everest Short Trip). :-) Alles wunderbar neu, sauber und das Bett ist einfach zum Wohlfühlen. Das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen war natürlich nach dem überwältigenden a la carte Frühstück im Luxushotel in Naypyidaw etwas mager aber wir sind zufrieden. Berit geht es auch langsam besser. Trotzdem legen wir heute einen Ruhetag ein und machen einfach mal gar nichts. Am Abend gegen 21:00 Uhr entscheiden wir uns am nächsten Tag wieder einen Ganztagesausflug mit einem Fahrer vom Hotel zu machen. Mit dem Bus hätte man den Ausflug an einem Tag nicht geschafft. Übernachten können wir dort auch nicht, da wir übermorgen schon nach Bangkok zurückfliegen wollen. Also geht es morgen gegen 5:00 Uhr zu Myanmars drittheiligster Stätte, dem "Golden Rock". Jetzt ist es schon 23:00 Uhr. Bleiben uns also noch 5,5 Stunden zum Schlafen. Jetzt aber schnell. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0