Bagan: Auf geht´s nach Bagan!

Wir lassen heute Mandalay hinter uns und tuckern im wahrsten Sinne des Wortes mit einem Reisebus in die historische Königsstadt Bagan. Die Stadt liegt 155 km südwestlich von Mandalay und gehört zu den wichtigsten touristischen Zielen Myanmars. Auf über 36 Quadratkilometern versteppter Landschaft findet man hier über zweitausend gut erhaltene Ziegelsteinpagoden. Über 430 Jahre war Bagan Herrschaftszentrum diverser Könige von ganz Myanmar. 

Das Busticket für ca. 6€/Person war schnell über unser Hotel gebucht. Der Zug würde zwar erheblich weniger kosten, doch bräuchte er mindestens 7 - 10 Stunden. Die Fahrt mit dem Bus sollte jedoch auch mindestens 5 Stunden dauern. Wir haben letztendlich 6, 5 Stunden für 155 km gebraucht, bis wir in Bagan unser Hotel erreichten. Eigentlich sind die Straßen nicht schlecht ausgebaut. Doch der Bus musste ständig und überall anhalten. Wasser für die Fahrgäste kaufen, 3 x tanken, kurze Essens- und Toilettenpausen, diverse Pakete vom Straßenrand mitnehmen und nicht zu vergessen: Betelnusspäckchen für den Busfahrer und die beiden Busstewardessen kaufen. Die beiden jungen Männer, die sich um das bezahlen verschiedener Mautgebühren und das Wohl der Fahrgäste kümmerten, steckten sich ungelogen -alle 20 Minuten- riesige, gefüllte Betelnusspäckchen in den Mund. Dementsprechend gruselig sahen die Männer auch aus, obwohl sie ständig lachten oder gerade deswegen? Wir mussten uns selbst auch immer wieder sagen, dass es nur der Farbstoff der Nüsse ist und die Männer nicht gerade rohes Fleisch mit den Zähnen zerfleischt haben. :-) 

Als Tamas bezahlen wollte, floss dem einen jungen Mann auch plötzlich etwas "Blut" aus dem Mund, was er sich schnell abwischte. Wir mussten lachen und auch der junge Mann konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Die weitere Fahrt spuckten die Männer ihre Speichelseen in eine kleine schwarze Tüte. Ansonsten passierte die weitere Fahrt nicht besonders viel. Nach unserer Ankunft in Bagan ging es mit einem kleinen alten klapprigen Motorrad TukTuk zu unserer vornehmen Unterkunft. Was der Hotelboy wohl beim Erreichen des Hotels dachte? Zwei zerrissene Backpacker im schicken Hotel?! Vielleicht ist es für sie auch gar nicht ungewöhnlich. Die Mitarbeiter in den Hotels in Myanmar wirken nämlich auch alle noch sehr unsicher als ob sie sich in ihrer neuen Rolle als Hoteliers noch nicht so ganz wohl fühlen würden bzw. sie sich nicht sicher sind, wie man mit ausländischen Gästen umgehen sollte bzw. was wir von ihnen erwarten. Für uns jedenfalls könnten sie viel entspannter sein. Sie wirken auf uns immer innerlich total angespannt, was sie bei uns nun wirklich nicht sein müssen. Wir sind ja nur zwei armselige Backpacker, die sich ab und zu auch ein bisschen Luxus gönnen wollen. Wir fühlen uns eigentlich auch total unwohl, wenn wir in Unterkünften übernachten, wo unserer Gepäck uns schon vor dem Hotel abgenommen wird. Aber in Myanmar ist das nunmal noch so, dass der zahlende Gast König ist. Trotz alledem sind sie richtig lieb, zuvorkommend und sehr freundlich. Wir wünschen uns sehr, dass sie ihre liebenswürdige Art in den nächsten Jahren beibehalten werden.

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