Pokhara: Unentschlossen

Nach unserer Yoga- und Meditationswoche sind wir völlig erholt und entspannt wieder bei Eddy untergekommen. Eddy und seine Frau Anjali haben Familienzuwachs bekommen. Sie haben eine kleine Katze von der Straße bei sich aufgenommen, die sonst wohl gestorben wäre. Sie ist jetzt ungefähr 4 Wochen alt, noch ganz unsicher auf den Beinen und hat riesigen Spaß die Umwelt zu entdecken. Wenn sie müde wird, fängt sie ganz laut an zu miauen und möchte sich dann auf die Schulter setzen und wie Herr Nilsson rumgetragen werden. Einen Pullover mit einer Kapuze liebt sie am meisten. In die Kapuze kuschelt sie sich dann immer rein und schläft. Mit der Katzentoilette konnte sie sich bis jetzt aber noch nicht so richtig anfreunden. Noch bevorzugt sie Bettdecken und Schlafsäcke um ihr Geschäft zu erledigen. Also Türen immer schön geschlossen halten. :) Aber auch das wird sie noch lernen. Eine neue Lektion wie das Leben in Nepal laufen kann, lernt auch Eddy gerade. Die letzten 2 Tage wurde hier im Garten heftig diskutiert und gestritten. Eddys Vermieter hat vor 3 Monaten das Grundstück (Garten & Haus) an den Nachbarn verkauft, ohne ihm das mitzuteilen. Nun möchte der Nachbar/neue Vermieter eine satte Mieterhöhung, die Eddy jedoch nicht hinnehmen möchte bzw. auch nicht hinnehmen kann. Der Nachbar setzt ihm nun die Pistole auf die Brust: entweder - oder. Für Eddy und seine Frau wird es jetzt ein schwieriges unterfangen. Wieviel Kraft und Energie haben sie in den Ausbau des alten Hauses bzw. der Gästezimmer gesteckt. Aber der neue Mietpreis ist einfach inakzeptabel. Der Nachbar hat es vielleicht auch nur auf die Gästezimmer abgesehen, weil er sieht, dass bei Eddy die Gäste (was aber meist Freunde aus Deutschland sind) ein- und ausmarschieren und seine Zimmer meist nicht vermietet sind. Heute wurde schon eine Mauer im Garten abgerissen... Eddy weiß noch nicht wie es jetzt weitergehen wird. Aber er ist sich sicher, eine neue Tür wird sich öffnen. Was macht man in einer solchen Situation? 

Wir versuchen das ganze nicht so nah an uns rankommen zu lassen und unsere weitere Reise zu planen. Wir kommen jedoch kaum weiter. Türen zum Öffnen gibt es für uns sehr viele. Tamas möchte unbedingt mit dem Bus von Pokhara nach Lumbini (Buddhas Geburtsort) und dann weiter nach Indien/Delhi. Berit ist noch unentschlossen. Möchte sie überhaupt nach Indien? Sie wollte eigentlich einmal an Weihnachten unter Palmen und am weißen Sandstrand sein. Dies wäre jetzt eigentlich der perfekte Zeitpunkt dafür. In New Delhi würden wir wahrscheinlich das komplette Gegenteil von dem erleben. Indien ist natürlich verlockend und es gibt dort sicher viel zu entdecken und zu erleben. Doch Berit möchte jetzt schon nicht mehr Pokhara verlassen, da es hier jetzt richtig ruhig und gemütlich geworden ist. Die meisten Touristen machen sich so langsam auf den Heimweg. Tagsüber ist es angenehm warm, doch sobald die Sonne untergeht wird es hier jetzt sehr kalt. Ohne Pullover geht auch Berit jetzt nicht mehr ins Bett. Heute haben wir zumindest ein Busticket zurück nach Kathmandu gekauft. So haben wir noch etwas Bedenkzeit. Am besten lassen wir uns alle einfach überraschen. :)

Gestern haben wir dann noch spontan eine der 80 World Peace Pagoden/Friedenspagoden in Pokhara besucht. Die World Peace Pagoden sollen dazu beitragen, den Frieden unter allen Rassen und Glaubensrichtungen zu fördern. Ins Leben gerufen wurden sie von einem japanische Mönch namens Nichidatsu Fujii (1885-1985). Im Jahre 1931 begegnete er Mahatma Ghandi und beschloss daraufhin, sich für eine gewaltfreie Zukunft unter den Menschen/Glauben einzusetzen. Nach Ende des 2. Weltkrieges begann er für den Weltfrieden Pagoden rund um die Welt zu erbauen. Die ersten Friedenspagoden wurden in den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki erbaut, die im 2. Weltkrieg durch Atombomben zerstört wurden. Weitere solcher Pagoden findet man in Amerika, Indien, Australien und Europa. In München im Westpark gibt es ebenfalls eine Friedenspagoda. 

Am Abend treffen wir uns mit den neuen Bekannten von der Yoga Woche. So richtig können wir uns alle nicht voneinander bzw. von Pokhara trennen. Doch für jeden von uns wird es weiter gehen. :) 

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