Namche Bazar: Höhepunkt Mount Everest

 

Die eisige Nacht hat Berits Papa schlaflos gemacht. Hinzu gesellte sich eine schöne Erkältung mit Schnupfen und Husten. Berit und Tamas sprangen 2 Minuten vor dem Frühstück aus ihren Betten und gingen schnurstracks, ohne sich umziehen zu müssen, zum Frühstück. Sie hatten ja schließlich schon alles an. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Wie sehr freuten wir uns alle, gleich wieder in der Sonne wandern zu können.

Heute ging es von Namche Bazar (3440m) zu einem Aussichtspunkt auf 3840m. Es sollte das höchste Etappenziel für uns sein. Dort befindet sich auch das höchstgelegene 5 Sterne Hotel der Welt, in welchem wir natürlich nicht übernachten werden. Von dort hat man von jedem Zimmer direkten Blick zum Mount Everest. Probleme mit der Höhe traten bei uns übrigens keine auf, da wir ja aus Lhasa/Tibet (3650m) noch akklimatisiert waren.

Nach einem einstündigen steilen Aufstieg, hatten wir eine grandiose Aussicht auf die Berglandschaft. Plötzlich waren auch der Mount Everest, Lhotse und andere Achttausender zum Greifen nah. Das war wirklich der Höhepunkt unserer Trekkingtour. Bernd trafen wir auch am 5 Sterne Hotel auf der Dachterrasse wieder. Nachdem wir gefühlt über 2000 Bilder von uns und dem Mount Everest gemacht hatten und Bernd eine Kanne Masala Tee für über 10€ gekauft hatte, wurde unser Guide Camel langsam unruhig. Doch wir beruhigten ihn mit einer Tasse Tee und genossen die unglaubliche Aussicht auf die Berglandschaft.

Als wir zurück in unserem „Hotel“ in Namche waren, hustete Berits Papa immer stärker. Auch der Schnupfen schien sich verstärkt zu haben. Berit beschloss, ihren Papa in Bernds Hotel umzuquartieren. Berits Papa weigerte sich anfangs noch mit Händen und Füßen und beteuerte, es noch eine Nacht ohne Probleme im Eispalast aushalten zu können. Doch Berit ließ sich nicht umstimmen. Ihr war die Gesundheit ihres Papas wichtiger, als 30€ zusätzlich für ein Hotelzimmer zu bezahlen. Schnell waren die Sachen im neuen Hotel untergebracht. Nun hatte Berits Papa sein eigenes kleines Badezimmer mit Toilette und Dusche (Solarenergie) sowie einen etwas wärmeren Schlafraum. Steckdosen sollten natürlich auch nicht fehlen, wovon jedoch lediglich eine halbwegs funktionierte. Auch bahnte sich schon der Schimmel im Bad so langsam seinen Weg über die Decke. Im Duschbereich hing ein etwas eigenartig aussehender Lüfter. Berit wunderte sich beim Duschen doch sehr, wohin die Luft denn überhaupt abgeleitet werden sollte. Bernd entdeckte in seinem Bad gleiche Gerätschaft und erkannte als Computerexperte sofort, dass es sich hier um einen alten Computerlüfter handeln muss. Ein Computerlüfter im Bad? Nein, so etwas hatte er auch vorher noch nicht gesehen. Not macht ja bekanntlich erfinderisch. Ob dieser Lüfter etwas zur Luftzirkulation beitragen kann, bezweifeln wir jedoch stark! Es ist auf jeden Fall eine gute Form des Recycling. :-)

Nachdem Berits Papa ein kurzes Genesungsschläfchen im neuen Hotelquartier gemacht hatte, versuchte er nun auch Berit und Tamas zu überzeugen, umzuziehen. Die zunehmende Selbständigkeit seiner kleinen Gruppe, gefiel unserem Guide Camel gar nicht. Tamas opferte sich auf und übernachtete mit Camel im eisigen Hotel. Berit wurde im anderen Hotel vom Inhaber herzlich aufgenommen und er ließ ihr am Abend gleich eine Wärmflasche auf das Zimmer bringen. Es sollte die schönste Nacht seit mehreren Tagen werden. Der Gesundheitszustand von Berits Papa hatte sich am nächsten Morgen auch deutlich verbessert. Schlechter hingegen ging es dafür nun Tamas nach der dritten Nacht in eisiger Kälte. Gemeinsam beschlossen wir uns jetzt wieder auf den Rückweg zu machen. Das heißt die gleiche Strecke zurück, die wir gekommen sind. Wir haben uns des öfteren gefragt, warum wir eigentlich einen Guide gebucht haben. Diese Tour hätte man auch gut alleine machen können, da es nur einen Weg nach oben bzw. unten gibt. Verlaufen kann man sich also schon mal nicht. Auch nähere Erläuterungen über Natur, Kultur und Landschaft bekamen wir von unserem Guide nicht. Oftmals erzählte er uns auch im mehr oder weniger gut verständlichen Englisch Dinge, die gar nicht stimmten. Die Helikopter zum Beispiel bringen nicht nur Kranke und Verletzte Wanderer zurück nach Lukla, sondern liefern auch Lebensmittel nach Namche Bazar oder fliegen reiche Chinesen zum Mount Everest Basecamp hin- und zurück. Auf dem Rückweg verbrachten wir unsere Nächte nochmals in abenteuerlichen Unterkünften. Wir suchten zwar ab sofort die Unterkünfte selbst aus. Aber auch das bewahrte uns nicht vor Missgriffen.

Zum Glück verbrachten wir die letzten 3 Tage mit Bernd, was uns viele interessante Gespräche brachte und alles leichter erschienen ließ. 

 

:) Mount Everest
:) Mount Everest
Computerlüfter Badezimmer -Bild lässt sich leider nicht drehen ;)
Computerlüfter Badezimmer -Bild lässt sich leider nicht drehen ;)
andere Unterkunft: rostige Nägel; Fliesen fallen von der Wand; Wasser tropft vom oberen Badezimmer....
andere Unterkunft: rostige Nägel; Fliesen fallen von der Wand; Wasser tropft vom oberen Badezimmer....

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