Lhasa: Höhenkrank durch Lhasa

Als Tamas im Zug aufwachte, fühlte er ein Wärmegefühl im Kopf. Für Berit und ihren Papa lag er auf seinem Hochbett wie ein Schluck Wasser. Noch dachten wir, dass er nicht richtig geschlafen hatte. Doch es wurde nach der Ankunft in Lhasa (3658m) nicht besser und verschlechterte sich über Nacht. Am Morgen fiel uns seine extreme Antriebslosigkeit und verminderte Auffassungsgabe auf. Er schleppte sich in voller Montur (sogar mit Mütze) zum Frühstück und aß völlig verlangsamt als ob ihm jede Bewegung schwer fiele. Zwischendrin legte er sich immer wieder völlig erschöpft auf die Sitzbank. Tamas schien seinen schlechten Zustand gar nicht zu merken. Immer wieder beteuerte er, es ginge ihm gut. Er habe nur nach wie vor ein Wärmegefühl im Kopf und etwas Kopfschmerzen. Berit fühlte gelegentlich ein leichtes Stechen in den Schläfen. Sonst war sie trotz aller Ängste topfit. Sie hat aber auch am Ankunftstag tassenweise selbstzubereiteten Knoblauch-Ingwer Tee getrunken. Berit`s Papa merkte natürlich wie immer nichts. So starteten wir mit einem leistungseingeschränkten Tamas (natürlich wollte er mit, er merkte ja nichts von seinem Zustand), um die Altstadt zu erkunden. Wir trafen unseren Guide und folgten der Masse der betenden Menschen. Wir befanden uns mitten auf dem Barkhor Kora (Pilgerweg) rund um Tibets heiligste Stätte. Es ist nicht der bekannte Potala Palast sondern der Jokhang Tempel. Für die Tibeter ist es der heiligste und wichtigste Tempel. Der Jokhang Tempel ist der erste buddhistische Tempel in Tibet. Der Buddhismus wurde in Tibet von dem 33. König Songtsen Gampo eingeführt. Er hat den Jokhang Temple bauen lassen. Da er mit einer nepalesischen und einer chinesischen Prinzessin verheiratet war, ist der Baustil gemischt. Als Gastgeschenke brachten die Prinzessinnen aus ihrem Land jeweils eine bedeutende Buddhastatue mit. Wir machten im Tempel nicht nur mit diesen beiden Buddhastatuen Bekanntschaft, sondern noch mit vielen anderen. Anfangs waren wir einen froh einen Guide zu haben, der uns die Namen und Bedeutungen der verschiedenen Buddhastatuen sowie die geschichtlichen Zusammenhänge erklärte. Als wir den Tempel verließen wussten wir eigentlich gar nichts mehr und waren regelrecht betäubt von der Masse der unterschiedlichen Buddhastatuen, dem Glanz des Goldes, der Geruch ranziger Jakbutter der brennenden Kerzen, dem Weihrauch und den mantrasingenden Menschen. 

Später besuchten wir noch eine andere Tempelanlage, die Sera Monastry. Dort sahen wir tischgroße Sandmandalas aus farbigem Sand, welche für verschiedene Anlässen (z.B. Meditation) verwendet werden. Sie sollen u.a. vor Unwettern, Erdbeben, Seuchen und Krankheiten schützen. Nach ein paar Tagen, werden diese von den Mönchen wieder aufgelöst und der Sand verstreut. Dies soll die Vergänglichkeit symbolisieren. In der Tempelanlage leben heute noch ca. 600 Mönche (früher 6000). Wir haben noch einiges mehr erfahren aber unsere Köpfe waren leider nur begrenzt aufnahmefähig wegen des vorherrschenden Sauerstoffmangels. Wir verweisen hiermit auf Wikipedia oder empfehlen eine Reise nach Tibet. 

In der Nacht träumten wir von Tsongkhapa und seinen 2 Freunden (Bilder folgen). "Ohja, wir werden euch schon noch kennenlernen, ihr 3 goldenen Statuenfreunde." Noch nennen wir aus Unwissenheit, den Meister des Buddhismus´, "Master Don Khapa". Entschuldigt bitte die wirren Worte. Unser Denkvermögen ist leider aufgrund der Höhenlage und der vielen Eindrücke noch etwas eingeschränkt. ;-) Die nächsten Tage sollte es sich bessern. Wir wünschen euch einen schönen Tag. 

Jokhang Tempel
Jokhang Tempel
Blick vom Jokhang Tempel Richtung Potala Palace
Blick vom Jokhang Tempel Richtung Potala Palace
Sera Monestry
Sera Monestry
Sera Monestry
Sera Monestry

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