Chengdu: Krank in Chengdu

Dass wir mit Englisch in China nicht viel erreichen können, wurde schon im Flugzeug klar. Wenn nicht mal die Stewardess im Flugzeug halbwegs Vernünftiges außer „Hello“ and „Welcome“ auf Englisch sagen kann, was hätten wir dann von einem 0-8-15 Chinesen erwarten sollen? Es wird aber noch besser. An der Rezeption stand (einen!! Tag nachdem wir eingecheckt hatten) ein Schild: „We are not qualified to host foreign guest“. Ja, das haben wir bemerkt. Den Höhepunkt stellte für uns ein Taxifahrer da, der nicht mal „airport“ verstand. Zum Glück hatte Berit noch ein Ass in der Hand - ein Bild von einem Flugzeug. 
Da wir uns am zweiten Tag gefühlt haben, als hätte uns jemand durch den Fleischwolf gedreht, wollten wir ein bisschen Entspannung in den berühmten grünen Oasen der Stadt finden. Doch mit deutschen Vorstellungen von Entspannen und Relaxen haben diese nichts zu tun. Was wir gefunden haben: „Beauity gras, no stepping“, rotzende und spuckende ältere Männer sowie Frauen, lärmende kleine Freizeitparks mit Karussells für Kinder, Verkaufsstände mit brutzelnden Köstlichkeiten, zu lauter Musik tanzende Frauenfitnessgruppen bzw. einzelne Personen, die tanzten als stünden sie unter Drogen oder Frauen und Männer die sich selbst schlugen (chinesische Heilmethode/Klopftechnik?). Zur Beruhigung kaufte Berit sich Taschentücher mit kleinen Pandabären drauf. Dies sollte ein vorausschauende Entscheidung für die nächsten Tage gewesen sein. Von Stunde zu Stunde, ging es Berit schlechter bis sie Mitternacht mit Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen im Bett lag. Das war es dann mit Chengdu. Berit lag für die nächsten Tage krank im Bett. Tamas schuf täglich 3 Mahlzeiten ran. Dies war eine der spannendsten Aufgaben. Wie bestellt man etwas, wovon man nicht einmal weiß, was es ist? Wenn der Verkäufer in eine Schockstarre verfällt, sobald man ihm deutlich macht, dass man etwas kaufen möchte und kein chinesisch kann? Wenn alles irgendwie unappetitlich aussieht und kein Gericht auch nur annähernd etwas mit denen in Deutschland verkauften Gerichten zu tun hat? Oder wenn die Karte und Preise einfach komplett in chinesischen Schriftzeichen geschrieben sind? Wenn ihr denkt, dass man bei Mc Donalds oder PizzaHut auf Englisch bestellen könnte, liegt ihr leider auch falsch. 

Nach 5 Tagen Chengdu wollten wir eigentlich mit dem Zug in 21 Stunden nach Xining (ca. 1000km nördlich) fahren. Da es Berit gesundheitlich noch ziemlich schlecht ging, entschieden wir uns für die kürzere und schnellere Variante und kauften gezwungenermaßen 2 Flugtickets nach Xining. 

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